Sizilien erlebt eine der schwersten Wetterkatastrophen der letzten Jahre. Die Insel wird von intensiven Unwettern heimgesucht, die sich in heftigen Stürmen, Überflutungen und stärksten Regenfällen äußern. Besonders betroffen sind die Provinzen Catania, Siracusa und die angrenzenden Gebiete, in denen Menschen, Infrastruktur und Natur gleichermaßen unter den Extrembedingungen leiden.
Catania, eine der größten Städte Siziliens, steht im Zentrum der Krise. Der Torrente Annunziata ist über die Ufer getreten und hat Teile der Stadt unter Wasser gesetzt. Straßen wie die Via Pozzo wurden überschwemmt, und 15 Menschen mussten gerettet werden, nachdem sie von den Fluten eingeschlossen waren. Die Feuerwehr und die Zivilschutzbehörden arbeiten rund um die Uhr, um Menschen aus überfluteten Fahrzeugen zu retten und die Sicherheit in den betroffenen Gebieten zu gewährleisten.
Zusätzlich haben stürmische Winde Strommasten und Bäume umgerissen, was zu erheblichen Beeinträchtigungen des Verkehrs geführt hat. Besonders betroffen war auch die Ferrovia Circumetnea, deren Betrieb aufgrund des schlechten Wetters eingestellt werden musste. Auch angrenzende Gemeinden wie Palagonia und Riposto kämpfen mit den Folgen der Wetterkatastrophe, wobei dort ebenfalls zahlreiche Rettungseinsätze notwendig waren.
Im Siracusa-Gebiet wurde die Situation durch eine Tromba d'aria (Tornado) verschärft, die über Avola hinwegfegte und erhebliche Zerstörungen hinterließ. Gebäudefassaden wurden beschädigt, Dächer abgedeckt und Stromleitungen umgestürzt. Viele Haushalte waren zeitweise ohne Elektrizität, während die Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Schutzbehörden daran arbeiteten, die Sicherheit in den betroffenen Gebieten wiederherzustellen.
Auch das historische Zentrum von Ortigia, ein beliebter Touristenort in Siracusa, wurde schwer getroffen. Stücke von Gebäudefassaden stürzten herab, und die Fluten überschwemmten Teile der Altstadt. In ländlicheren Gebieten wie Ferla verursachten Regen und Wind Erdrutsche, die Straßen unpassierbar machten und Stromausfälle in mehreren Gemeinden verursachten.
Im Nordosten der Insel, in Randazzo, trat der Torrente Annunziata ebenfalls über die Ufer und isolierte mehrere Familien. Insgesamt mussten 16 Personen, darunter drei Kinder, evakuiert werden. Die betroffenen Menschen wurden vorübergehend bei Verwandten oder in Notunterkünften untergebracht, die von der Zivilschutzbehörde und der Rotkreuzorganisation eingerichtet wurden. Auch in benachbarten Gebieten wie Scordia entspannten sich die Wasserpegel erst nach intensiven Regenfällen.
Auch die Äolischen Inseln, darunter Lipari, bleiben nicht verschont. Eine gewaltige Sturmflut hat die Inseln praktisch von der Außenwelt abgeschnitten. Die Fährverbindungen wurden aufgrund der extremen Wetterlage eingestellt, und der starke Wind mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h sorgt für meterhohe Wellen, die über Straßen und Promenaden hinwegfegen. Der Zyklon "Gabri", der seinen Ursprung in Tunesien hat, trifft die Region besonders hart und sorgt für eine explosive Mischung aus Stürmen und Dauerregen.
Das Unwetter auf Sizilien zeigt eindrucksvoll, wie zerstörerisch Extremwetterereignisse sein können. Neben der Zerstörung von Infrastruktur und Beeinträchtigungen im Alltag stellt es auch eine Herausforderung für den Katastrophenschutz dar.
Die italienische Zivilschutzbehörde hat eine Wetterwarnung der Stufe "Rot" für die östliche Hälfte Siziliens herausgegeben. Es wird vor heftigen Regenfällen, Sturmböen und starker elektrischer Aktivität gewarnt. In mehreren Städten, darunter Catania und Messina, wurden Schulen, öffentliche Parks und Sportanlagen geschlossen. Auch die Durchfahrt für Zweiräder wurde untersagt, um das Risiko von Unfällen zu minimieren.
Die Behörden raten der Bevölkerung, sich von Flussufern und überschwemmungsgefährdeten Gebieten fernzuhalten. Insbesondere in Catania wurde ein umfangreicher Katastrophenplan aktiviert, der auch die Bereitstellung von Notunterkünften und die Evakuierung gefährdeter Zonen umfasst.
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